Ausflugsgaststätte Lindenau

Lindenau- ein gemütlicher Gedanke

Die Geschichte von Lindenau

Einen markanten Ortsteil der Gemeinde Rammingen bildet der Weiler Lindenau, der seine eigene sehr bewegte geschichtliche Entwicklung hat. Die Region Lindenau liegt sicher auf altem Kulturboden, was die prähistorischen Wohnhöhlen in nächster Umgebung, mit weltbekannten Funden, beweisen. Für frühe Besiedelung sprechen auch Funde aus der Jungsteinzeit auf freiem Felde, die mindestens mit 4000 Jahren datiert werden können.

Auch spätere Siedlungsgemeinschaften sind durch Fundstücke belegt. Auch die Römer hinterließen in und um Lindenau Spuren ihrer Anwesenheit. Es wäre durchaus denkbar, daß in Anlehnung an eine 400 Meter nördlich davon gelegene römische Station (Grundmauern sind noch erhalten) eine religiöse römische Kultstätte existierte, auf der nach der Christianisierung, durch die den Allemannen wohlgesinnten Franken, um 536 n. Chr. der Grundstein für die Frömmigkeit des künftigen Klosterareals Lindenau gelegt wurde.

Erstmals erwähnt wird Lindenau 1274. Ursprünglich ein Pfarrdorf, dessen Kirche 1286 von Heinrich von Burgau (zusammen mit der Kirche von Rammingen) dem Kloster Kaisheim geschenkt wurde. 1299 soll der Ort verwüstet und verlassen gewesen sein, 1330 aber wieder ein Flecken mit eigenem Pfarrer aus Kaisheim. Abermals verödete der Ort 1350 durch die Pest. Die letzten Einwohner zogen in die Bärenhöhle. Erst 1460 ließ das Kloster Kaisheim wieder einen Mönchshof errichten, die Felder bebauen und die Kirche reparieren. Vermutlich ist in dieser Zeit die weit bekannte Lindenauer Wallfahrtskirche eingerichtet worden. Sie fand an jedem ersten Sonntag im Monat und an den Marienfesten statt. Verehrt wurde das Wallfahrtsbild der „Schmerzhaften Mutter Gottes mit den sieben Schwertern“ (jetzt Klosterkirche Oberelchingen). In der Folgezeit wurde Kloster, Kirche und Mönchshof mehrfach geplündert (30jähriger Krieg).

Anfang des 18. Jahrhunderts wurde Lindenau wieder neu besiedelt. Neben Kirche und Maierhof bestand eine Eremitage, die gelegentlich besetzt war. Mit der Sakularisation fiel Lindenau 1803 an Bayern. Am 18.04.1805 war es aus mit der Klosterherrlichkeit. Die drei Glocken kamen auf Umwegen auf den Kirchturm von Rammingen, sie wurden bis heute nicht bezahlt. Die älteste trägt die eingegossene Jahreszahl 1599. Das Pfarrhaus oder Hospitum war zeitweite in gräflich maldeghemschen Besitz und diente als Jägerhaus, bis es 1833 wieder an einen Bauer (Renner?) verkauft wurde.


Heute gilt Lindenau mit den schönen Barockgiebeln als imposantes Kleinod der Ostalb und dürfte dort zu den ältesten Höfen bzw. Gasthöfen zählen.

 

Diese Beschreibung habe ich den Besuchern des ehemaligen Klosters Lindenau zur 
Erklärung niedergeschrieben im Jahre 1935. Friedrich Fischer, Ulm beim Gänstor.